24.06. bis 26.06.2015 - [CZ][SK] Entlang der slowakischen Gebirge - Teil 4
Zurück am Bahnhof nahmen wir am Bahnsteig Platz. Wir wollten 19:35 Uhr mit den Kursschlafwagen aus Zvolen zurück nach Praha hl.n. fahren. Mit 8 Minuten Verspätung kam Zr 1852 “Borišov“ aus Zvolen nach Žilina in Banská Bystrica eingefahren.
ŽSSK 757 017 mit dem Zr 1852. Hinter der Lok der Kursschlafwagen nach Praha hl.n.
Der Schlafwagen war ein WLAB822 der ČD (CZ-ČD 51 54 70-40 214-7) . Er wurde 1985 in Görlitz gebaut und gehörte damit zu den letzt gebauten UIC-Y Wagen, die in Görlitz hergestellt wurden. Nach dieser Serie von 30 Schlafwagen für die ČSD stellte Görlitz die Produktion von 24,6 m langen Reisezugwagen ein. Bautzen produzierte seit 1984 schon keine UIC-Y Wagen mehr. Wir hatten ein Double für zusammen 1008 Kč (40,07 €) reserviert.
Wir hatten Abteil 5 reserviert, der Schlafwagenbetreuer wollte uns aber in Abteil 10 unterbringen, worauf wir aber keine Lust hatten, da wir nicht über dem Drehgestell schlafen wollten. Als Erklärung meinte er, Abteil 5 ist ein 3er Abteil, wir haben aber ein Double gebucht und dies ist in diesem Wagen Abteil 10. Mit dieser Begründung waren wir natürlich auch nicht glücklicher. Nachdem ich ihm nochmal mit Hilfe einer slowakischen Mitreisenden als Übersetzerin gebeten hatte, uns Abteil 5, wie gebucht, zu geben meinte er, dass Abteil 5 diese Nacht nicht belegt sei und wenn wir kein Problem mit 3 Betten hätten, wir es bekommen könnten.
Durch die Diskussion hatten wir von der Abfahrt 19:41 Uhr und den ersten Kilometern nicht viel mitbekommen. Direkt nach dem Bahnhof steig die Strecke an.
Es ging hinauf in die Große Fatra.
Durchfahrt in Ulanka.
Im Čremošné-Tunnel, dem mit 4.697 m längsten Eisenbahntunnel der Slowakei, nutzten wir die Pause von der Landschaft und bauten die Betten schnell in Double-Stellung um. Als wir aus dem Tunnel kamen, hatten wir auch den bedeckten Himmel der letzten Stunden hinter uns gelassen und die Abendsonne bescherte uns eine herrliche Lichtstimmung.
Blick auf Horná-Štubňa.
Die Strecke schwenkte in Richtung Norden und wir fuhren direkt in den Sonnenuntergang. Dies am offenen Fenster zu genießen, bleibt ein unvergeßliches Erlebnis.
Mit 4 Minuten Verspätung erreichten wir 21:10 Uhr Žilina. Unser Wagen stand hier jetzt 3 Stunden, bevor es 0:05 Uhr mit dem EN 444 “Slovakia“ von Košice nach Praha hl.n. weiter ging. Diese Zeit wollten wir nutzen, um in Ruhe in den Schlaf zu finden, kaputt sind wir allemal. Also hieß es direkt nach Ankunft: Rollo runter und ab in die Federn. Wir schliefen auch schnell ein und bekamen nicht mehr viel mit. Der Schlafmangel der letzten Nacht machte sich bemerkbar.
Ein letztes Bild, dann hieß es “Gute Nacht“.
26.06.2015
Nachdem wir das rangieren in Pardubice etwas mitbekommen hatten, weckten wir bei der Ankunft in Kolín auf. Wir hatten richtig gut und so gut wie durchgeschlafen. Der Görlitzer WLAB ist eben doch der Bequemste. Draußen schien die Sonne und die letzte Stunde bis Praha genossen wir am offenen Fenster.
Bei Praha-Běchovice begegnete uns LE 1351 nach Bohumín.
Der Zug nahm den Weg über Praha-Malešice und Praha-Vršovice und so bekamen wir noch eine kleine Stadtrundfahrt.
Lange Leine: Hinter uns die drei Kurswagen aus Krakau, dann der Hauptteil aus Košice.
Hier ist auch schon lang nichts mehr gefahren.
Praha-Vršovice mit ČD 362 046 und R 633 ”Choustník“ nach České Budějovice.
Es ging in den Vinohradský Tunnel.
Die letzten Meter, das Ende nahte.
Einfahrt in Praha hl.n..
Mit 4 Minuten Verspätung erreichten wir 06:44 Uhr leider viel zu schnell den Prager Hauptbahnhof. ČD 151 011 hatte uns sicher durch die Nacht gebracht.
ČD 151 011 nach der Ankunft in Praha hl.n..
Unser WLAB822 (CZ-ČD 51 54 70-40 214-7) nach der Ankunft. Man erkennt, welches unser Abteil war :-).
In Praha hatten wir nun einen längeren Aufenthalt. Wir wollten 08:30 Uhr mit dem EC 176 “Johannes Brahms“ aus Brno hl.n. nach Hamburg-Altona weiter bis Dresden fahren. Bis dahin beschlossen wir, uns am nördlichen Bahnhofskopf nieder zu lassen und bei herrlichen Sonnenschein den Verkehr zu beobachten.
“Otik“ (ČD 371 004) wartete mit einem Ampz143 auf die Ankunft des EC 176. Sie sollte uns nach Dresden bringen..
Der EC 176 kam pünktlich aus Brno eingefahren und wir suchten uns ein schönes Plätzchen im Wagen 261. Dieser war ein WRmz815 (CZ-ČD 73 54 88-91 006-9 , Siemens SGP Wien & MSV Studenka 1997) und damit der einzige Wagen auf Normalspur während unserer Rundreise, der nicht ursprünglich einmal in Bautzen oder Görlitz gebaut wurde. Pünktlich 08:30 Uhr erfolgte nach Fahrtrichtungs- und Lokwechsel die Abfahrt. Wir genossen unser ausgiebiges Frühstück.
Zweites Frühstück bei der JLV im EC 176 nach Dresden.
Pünktlich 10:45 Uhr erreichten wir Dresden Hbf. Wir ließen uns Zeit und nahmen nicht direkt den nächsten Anschluss zurück nach Chemnitz.
Auch nach der Einstellung des Vindobona gab es noch die Möglichkeit, die ein oder andere ÖBB-Lackierung in Dresden zu sehen.
ČD 371 001 verließ mit EC 173 „Porta Bohemica“ (Hamburg-Altona – Budapest-Keleti pu.) den Dresdner Hbf. Hinter der Lok lief mit dem Bpmz857 ein Wagen des ehemaligen Urlaubsexpress.
Der letzte Abschnitt nach Chemnitz erfolgte 11:53 Uhr mit dem RE 4768 in einem DABpbzfa762 (D-DB 50 80 80-35 371-9, Görlitz 1996). DB 143 367 brachte uns pünktlich nach Chemnitz Hbf und 12:54 Uhr hatten wir nach 43:51 h und 2.005 km unser Ausgangspunkt wieder erreicht.