Drei Tage nach unserem Ausflug nach Nordbayern unternahm ich mit meinem Vater einen weiteren Tagesausflug in ein Nachbarbundesland. Im Frühjahr hatten
wir einen Frühlingsausflug nach Thüringen und Sachsen-Anhalt unternommen. Dabei war ein Ziel die Mitfahrt mit dem InterCity zwischen Gera und Erfurt gewesen. Daraus wurde aber nichts, da der Zug an diesem Tag ersatzlos entfiel. „Aufgeschoben ist nicht aufgehoben“ und so unternahmen wir vier Monate später einen
neuen Anlauf zur Mitfahrt. Natürlich wurde die Route herum so gestaltet, dass nicht die gleichen Strecken im Zu- und Nachlauf wie im Frühjahr befahren wurden.
Nachdem wir zuvor bei unserem Tagesausflug nach Franken und in die Oberpfalz noch schönstes Sommersonnenwetter hatten, herrschte an diesem Tag wieder
das typisch wechselhafte 2025er Sommerwetter. Zwischen sonnigen Abschnitten gab es immer wieder dicke Wolken und den ein oder anderen Schauer.
Ich startete den Tagesausflug an diesem Samstagmorgen 08:13 Uhr in Burgstädt mit einer kurzen Fahrt im RE 6 aus Leipzig nach Chemnitz.
Einfahrt von TDRO 223 053 mit dem RE 74164 von Leipzig Hbf nach Chemnitz Hbf.
Da der direkte Weg von Chemnitz nach Gera über Gößnitz wegen Bauarbeiten gesperrt war und dies ebenso für die Strecke durch das Elstertal über Greiz galt, nahmen wir den Weg über Leipzig und Zeitz. Daher blieb ich im Zug sitzen und mein Vater stieg in Chemnitz Hbf zu. Für die Fahrt im RE 74169 wählten wir das Oberdeck des WFL-Steuerwagen DABpbzfa762.0 (D-WFL 50 80 80-35 386-7). Mit einer Minute Verspätung erfolgte 08:33 Uhr die Abfahrt nach Leipzig Hbf.
Während viele der beim RE 6 eingesetzten WFL-Wagen nur Aufkleber als Zugzielanzeiger haben, leuchteten diese beim D-WFL 50 80 80-35 386-7.
Blick vom Göhrener Viadukt auf das Muldental.
Leipzig Hbf erreichten wir pünktlich 09:33 Uhr. Wir wechselten zum Bahnsteig 8. Hier stand das Dreiergespann RS 1 der Erfurter Bahn bereit. Bis Weida fuhren die Triebwagen gemeinsam, dann trennten sich ihre Wege nach Hof und Saalfeld (Saale). Da der Zugteil nach Hof schon sehr voll war, setzten wir uns in den hinteren
650 267 nach Saalfeld (Saale). Dieser füllte sich bis zur Abfahrt noch bis zum letzten Platz. Mit einer Minute Verspätung verließen wir 09:54 Uhr Leipzig Hbf.
Die ersten beiden Triebwagen fuhren als EB 81015 nach Hof Hbf, der hintere Triebwagen als EB 80845 nach Saalfeld (Saale).
Der Bahnhof in Zeitz macht keinen besonders einladenden Eindruck mehr.
In Zeitz sammelten wir ein paar Verspätungsminuten, so dass wir 11:02 Uhr Gera Hbf nach 74 Kilometern mit 4 Minuten Verspätung erreichten. Zu jeder vollen
Stunde ist Gera Hbf Taktknoten und es besteht Anschluss zwischen den verschiedenen Reisezielen. Sobald die Züge wieder verschwunden sind, haben die
Tauben die 1911 erbaute Bahnhofshalle wieder für sich. Diese haben mittlerweile im Gleisbett ganze Berge an Taubenkot angehäuft.
Angekommen in Gera Hbf. Links der RE 1 nach Göttingen, in der Mitte die RB 22 nach Leipzig und rechts unsere RB 22 nach Hof und Saalfeld (Saale).
Stillleben Gera Hbf.
Unser nächster Zug und Hauptziel dieser Rundfahrt stand bereits außerhalb des Bahnhof abgestellt. Wir nutzten die Zeit bis zur Abfahrt für eine Stärkung und
sahen uns etwas im und vor dem Bahnhof um. Als wir 40 Minuten vor der Abfahrt wieder zum Bahnsteig kamen, war der IC 2152 nach Düsseldorf Hbf am Bahnsteig bereitgestellt. Da das Ende der InterCity Züge zwischen Erfurt und Gera absehbar ist, es sich noch um einen der letzten klassischen InterCity handelte und er bis
Erfurt mit Nahverkehrstickets inkl. Deutschlandticket nutzbar war, wollte ich unbedingt noch einmal mitfahren. Anders als im Frühjahr sollte es heute auch klappen.
Der IC 2152 nach Düsseldorf Hbf war am Bahnsteig 3b bereitgestellt.
DB 245 025 oblag die Traktion bis Gotha. In Gotha wurde auf eine DB 101 gewechselt.
Da wir noch ausreichend Zeit hatten, machte ich noch einen kleinen Spaziergang für ein Foto des Zuges von der anderen Seite mit weniger Masten im Bild.
Zurück am Bahnsteig suchten wir uns dann einen Platz im Zug. Die Auswahl war groß, wir entschieden uns für eines der drei Abteile im DB Bvmmsz187.5 (D-DB 61 80 21-90 927-9). Reservierungen waren im ganzen Zug nicht angezeigt. In den beiden Abteilen neben uns zogen zwei Familien ein. Mehr Reisende
mit Kindern stiegen in unseren Wagen nicht zu und so hatten wir bis Erfurt das Abteil für uns allein. Wieder eine Minute nach Plan erfolgte 12:05 Uhr die Abfahrt.
Unser Abteil im DB Bvmmsz187.5 (D-DB 61 80 21-90 927-9).
Reisekomfort welcher bald der Geschichte angehört.
War der Zug noch relativ leer in Gera gestartet, füllte er sich während der Fahrt recht ordentlich. Vor allem in Jena und Weimar stiegen viele Reisende zu.
In Jena überquerten wir die Saalebahn.
Pünktlich 13:16 Uhr erreichten wir nach 89 Kilometern Erfurt Hbf. Es war eine schöne, wenn auch kurze Fahrt in einem der letzten klassischen InterCity der DB gewesen. Mit Ende des Gültigkeitsbereiches für Nahverkehrstickets stiegen mit uns gefühlt 80% der Reisenden aus und der Zug fuhr merklich leerer weiter.
Ausfahrt des IC 2152 nach Düsseldorf Hbf in Erfurt Hbf. Der Zug nahm an diesem Tag planmäßig den Weg von Kassel über Hannover ins Ruhrgebiet
und sollte sein Ziel mit 35 Minuten Verspätung erreichen.
Wir hatten in Erfurt wieder einen etwas größeren Aufenthalt und kümmerten uns erst einmal um die Mittagsversorgung. Anschließend wollten wir unsere
Reise durch Thüringen in Richtung Nordhausen fortsetzen. Mit dem RE 55 sollten wir dahin gelangen. Der Triebwagen kam leicht verspätet 13:56 Uhr
aus Nordhausen eingefahren und trat, wie sollte es anders an diesem Tag sein, eine Minute nach Plan seine Rückfahrt 14:03 Uhr als RE 16560 an.
DB 642 013 als RE 16560 nach Nordhausen. Der Triebwagen war im Frühjahr des Jahres noch in Dresden beheimatet.
In Kühnhausen erfolgte noch der prüfende Blick aus dem Fenster und keine Zäune oder Schranken weißen einem den Weg zum Bahnsteig.
Die Fahrt verlief nicht ganz so flüssig. Bereits am Einfahrtsignal von Erfurt Nord kamen wir ohne sichtbaren Grund für mehrere Minuten zum Stehen. Auch in Straußfurt standen wir fünf Minuten am roten Ausfahrtsignal. Da wir zwischen Greußen und Sondershausen wahrscheinlich auf Befehl nur mit 30 km/h unterwegs waren, summierte sich unsere Verspätung auf zwischendurch 17 Minuten. Ich wurde etwas nervös sollte noch mehr dazu kommen, denn unser Übergang in Nordhausen betrug planmäßig nur 19 Minuten. Wir erreichten die sechstgrößte Stadt Thüringens schlussendlich mit 12 Minuten Verspätung 15:27 Uhr.
DB 642 013 fuhr umgehend zurück nach Erfurt Hbf.
Bei unserem Aufenthalt schien die Sonne in Nordhausen.
Ein Regenband war aber kurz vorher über die Stadt gezogen.
Wir setzten unsere Reise bahnsteiggleich in Richtung Halle (Saale) fort. Dazu kam aus Kassel-Wilhelmshöhe der RE 74173 eingefahren. Für die Verbindung zwischen den beiden Großstädten hätte der Sitzplatzkapazität mehr als nur ein Dreiteiler gutgetan. Der Talent 2 von Abellio Rail Mitteldeutschland war zum Samstagnachmittag ordentlich voll. Wir fanden noch zwei Sitzplätze im Lounge-Bereich und mit 2 Minuten Verspätung erfolgte 15:36 Uhr die Abfahrt in Nordhausen.
Einfahrt von ABRM 9442 120 als RE 74173 aus Kassel-Wilhelmshöhe nach Halle (Saale) Hbf in Nordhausen.
In Sangerhausen leerte sich der Zug dann spürbar und es wurde angenehmer im Fahrgastraum. Wir waren bis Halle (Saale) pünktlich unterwegs, kamen aber
am Einfahrtssignal für mehrere Minuten zum Stehen, so dass wir 17:05 Uhr mit 6 Minuten Verspätung, den Hauptbahnhof erreichten.
Einen großen Aufenthalt hatten wir nicht, denn wir setzten umgehend unsere Reise mit der S 5X in Richtung Altenburg fort. Am Gleis 10 standen dazu zwei
dreiteilige Talent 2 der S-Bahn Mitteldeutschland bereit. Mal wieder eine Minute nach Plan verließen wir 17:16 Uhr Halle (Saale) Hbf schon wieder.
DB 1442 110 und ein weiterer Talent 2 waren als S 5X (37527) abfahrbereit in Halle (Saale) Hbf.
39 Kilometer und 23 Minuten später erreichten wir Leipzig Hbf (tief) und stiegen aus. Die letzte Etappe an diesem Tag stand anschließend auf dem Programm.
Mit dem RE 6 fuhren wir zurück nach Burgstädt bzw. Chemnitz. Obwohl noch genügend Zeit war, begaben wir uns schon zum Zug. Dieser stand am Bahnsteig
bereit und es gab noch eine große Auswahl an Sitzplätzen. Wir suchten uns einen Platz im WFL DBpza751.4 (D-WFL 50 80 26-35 235-3).
RE 74186 nach Chemnitz Hbf. TDRO 223 055 schob den Zug ab Leipzig Hbf. Statt Aufkleber gab es hier ein Zuglaufschild im Frontfenster.
Wir entschieden uns für die goldene Mitte im Zug. WFL DBpza751.4 (D-WFL 50 80 26-35 235-3).
Noch gab es ausreichend Platz, dies änderte sich bis zur Abfahrt.
Zum Samstagabend füllte sich der Wagen bis zur Abfahrt auf den letzten Platz. Pünktlich 18:21 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Auf Grund verspäteter Gegenzüge gerieten auch wir auf der eingleisigen Strecke nach Plan und mit 8 Minuten Verspätung erreichte ich 19:20 Uhr Burgstädt und stieg aus. Insgesamt hatte ich 540 Kilometer an diesem Tag zurückgelegt. Mein Vater fuhr noch bis Chemnitz Hbf weiter, wo er seine City-Bahn in Richtung Mittweida knapp noch erreichte.
Wieder hatten wir einen abwechslungsreichen Tag erlebt und das Deutschlandticket meines Vater im August bei unseren drei Rundfahrten recht gut genutzt.